50 Vereinsmitglieder haben im Gasthaus zur Linde am Samstag, den 26.11.2022 die 157. Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen b. Hl. Blut verfolgt. Werner Bartl hielt eine Rückschau auf knapp 20-jährige Tätigkeit als Vorsitzender, nachdem bereits bekannt war, dass er sein Amt niederlegt. Neben zahlreichen Berichten und Lob von den Ehrengästen standen auch etliche Ehrungen auf der Tagesordnung.
Zum Gedenken an die 7 verstorbenen Mitglieder seit der letzten Versammlung erhoben sich die Anwesenden von Ihren Plätzen. Schriftführer Karl Weinberger war es, der im Anschluss die sehr kurz gefasste Niederschrift der Generalversammlung vor 100 Jahren verlas. Zumindest lt. Protokoll wurden 1922 in Windeseile die Führungsriege neu gewählt und eine Entschädigung von 100 Mark für den Vereinsdiener festgelegt. Dem Jahresbericht des Vorsitzenden konnte man einen aktuellen Mitgliederstand von 317 Personen entnehmen. Außerdem ging Bartl auf Veranstaltungen und Feste seit der letzten Versammlung ein. Coronabedingt fielen die großen Feste aus. Umso erfreulicher war es, dass man am letzten Juliwochenende die Fahrzeug- und Anbausegnung im würdigen Rahmen beim Feuerwehrzentrum feiern konnte. Dank ging an die Hohenbogenbahn für die Leihgabe des Kühlanhängers welcher beim Fest und bei Kultur im Schloß eine wertvolle Hilfe war. Der Jahrtag mit Gottesdienst, etliche Gartenfeste sowie Geburtstagsjubilare rundeten das Vereinsjahr ab. Im Anschluss tat Kommandant Bernhard Bachl etliche Übungs- und Einsatzdetails der Dienstmannschaft kund. 48 Aktive mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahren hatten im Kalenderjahr 2021 insgesamt 62 Einsätze zu bewältigen. Trotz der starken Aktiventruppe würde er sich freuen, öfter auch die älteren Feuerwehrdienstleistende begrüßen zu können. Trotz der halbjährlichen Coronaeinschränkungen wurden 897 Übungs- und Ausbildungsstunden geleistet. Besonders zeitintensiv war der Anbau an das Feuerwehrzentrum. Rund 2.000 Stunden Arbeitsleistung bzw. eine Eigenleistung von 70.000 Euro wurden für das Projekt eingebracht. Weitere 25.000 Euro gingen aus der Vereinskasse an die Gemeinde zur Mitfinanzierung des Gerätewagen Logistik, welcher mit Gesamtkosten von 174.925 € punktgenau den Finanzierungsplan einhielt. Besonderen Dank richtet Bachl dabei an die vielen Firmen und Spender sowie freiwilligen Helfer, welche diese beiden Maßnahmen erst ermöglicht haben. Alles in allem wurden im letzten Jahr 5.428,5 Stunden ehrenamtliche Arbeit eingebracht.
Erstmalig in der Geschichte der Feuerwehr wurde für die Jugendlichen eine virtuelle Onlineübung abgehalten. Jugendwart Florian Endres hat auf diesem Weg die 17 Jugendlichen während des Lockdowns erreicht. Diese beteiligten sich an der Abnahme der Jugendflamme, des Bayerischen Jugendleistungsabzeichen sowie dem Wissenstest und sammelten so bei 18 Übungen rund 475 Ausbildungsstunden.
Krankheitsbedingt in Vertretung übernahm Markus Menacher den Kassenbericht und offenbarte einen soliden Kassenstand, welchen die Kassenprüfer, vertreten durch Josef Hofmann, als ordnungsgemäß bescheinigten.
Werner Bartl ließ im Anschluss die vergangenen 20 Jahre als Vereinsvorsitzender Revue passieren. Er hatte im März 2003 das Amt übernommen, nachdem sich damals kein Vorsitzender gefunden hatte. Nicht nur der Mitglieder-, auch der Kassenbestand hat sich in seiner Amtszeit deutlich verbessert, obwohl in dieser Zeit 150.000 € als Beteiligung für Anschaffungen geleistet wurden. Er dankte hierbei auch der örtlichen Bevölkerung für die Spendebereitschaft und die Unterstützung des Feuerwehrwesens. Herausragende Festlichkeiten waren 2010 die Segnung des Hilfeleistungslöschfahrzeuges sowie 2017 das 150-jährige Gründungsjubiläum. Da Bartl zum Monatsende von seinem Amt zurücktritt, dankte er nochmal allen Unterstützern, der Vorstandschaft sowie den Mitgliedern für das produktive Zusammenwirken.
Bürgermeister Markus Müller unterstrich in seinem Grußwort die Zuverlässigkeit der Wehr und zollte seinen Respekt zur Gründung der Kinderfeuerwehr, welcher er viel Erfolg wünschte. An Bartl gerichtet ging der Dank für sein „Leben für die Feuerwehr“. Hinsichtlich der aktuellen medialen Aufwertung eines Blackouts richtete er den Appell an die Bevölkerung, das Thema ernst zu nehmen, jedoch keinesfalls hysterisch damit umzugehen.
„Spitze“ bezeichnete Kreisbrandrat Mike Stahl die Berichte und Tätigkeiten der Stützpunktfeuerwehr. In einer Zeit, wo vieles nur noch digital vonstatten geht, ist für ihn der persönliche Kontakt und das Gespräch wichtig. Bedauerlich dabei ist, dass immer mehr Fingerspitzengefühl gefragt ist beim Umgang mit den Mitmenschen. Zum Wirken von Bartl stellte Stahl fest, dass ihm kein zweiter im Landkreis bekannt ist, der die gesamte Feuerwehrpalette derart ausgefüllt hat wie Werner Bartl mit seinem vielseitigen Engagement. Ebenso trat Kreisbrandinspektor Mario Bierl ans Rednerpult und lobte das Wirken der Wehr bevor es zu den Ehrungen ging.
Ehrungen
Im Rahmen der Generalversammlung der Neukirchener Feuerwehr konnten auch wieder etliche Ehrungen für langjährige Vereinsmitgliedschaft überreicht werden. Bereits seit über 60 Jahren halten Josef Baumann, Ludwig Staudacher und Karl Winklmann dem Verein die Treue. Bartl stellte dabei heraus, dass diese Personen auch über Jahrzehnte hinweg aktiven Dienst leisteten und damit eine stützende Säule nicht nur für den Verein, sondern auch für das Feuerlöschwesen waren. Das Uniformabzeichen für 40-jährige Dienstzeit und ebenso lobenswerten Wirken erhielten Xaver Altmann, Manfred Hornig, Rudolf Fischer und Josef Hofmann. Das Abzeichen für 20-jährige Zugehörigkeit ging an Josef Altmann jun.