“Neukirchen b. Hl. Blut und der ganze Landkreis sind reicher geworden”, stellte Kreisbrandrat Hans Weber am Samstag (5. November 2011) fest. Nach dem zweiten Drehleitermaschinistenkurs, der nicht an der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg, sondern im Landkreis Cham durchgeführt wurde, überreichte Weber zusammen mit Bürgermeister Sepp Berlinger und Lehrgangsleiter Albert Schiegl die Zeugnisse an die zwölf erfolgreichen Lehrgangsteilnehmer. Nun sind auch die personellen Vorgaben für den Einsatz der kürzlich vom Markt Neukirchen b. Hl. Blut beschafften hydraulischen Drehleiter bei der FFW Neukirchen b. Hl. Blut erfüllt. Dabei handelt es sich um ein gebrauchtes aber sehr gut erhaltenes Fahrzeug von Metz mit einer Leiterlänge von 18 Metern, deren nach hinten angebauter Korb direkt bestiegen kann, so dass das Rettungsgerät besonders schnell einsatzbereit ist.
Es sei ihm eine besondere Freude, stellte KBR Weber am Samstag in Neukirchen b. Hl. Blut fest, dass nach Lam hier nun der zweite Drehleitermaschinistenkurs im Landkreis stattgefunden hat. Zudem hätten alle Teilnehmer, darunter auch die beiden Kommandanten Werner Bartl und Markus Müller, sowohl in Theorie als auch in der Praxis ein sehr gutes Ergebnis erzielt. “Drehleitern sind bei der Feuerwehr universell einsetzbar, nicht nur bei Brandeinsätzen sondern auch in der technischen Hilfeleistung und beim Bergen von Personen aus Gebäuden, von Dächern oder aus Gruben”, so der Kreisbrandrat. An die Neukirchener Wehr gerichtet, meinte Weber, dass mit der Ersatzbeschaffung für die zuvor manuelle Drehleiter nicht nur die Technik deutlich verbessert wurde, auch die Aufgaben und die Verantwortung sei deutlich gestiegen. Ehrenamt koste Freizeit, gebe aber den Einsatzkräften auch viel zurück. Weber nannten hier neben der Hilfe für die Mitmenschen die Freude im Umgang mit moderner Technik und die Kameradschaft. Ein besonderes Lob richtete Weber an die FFW Neukirchen b. Hl. Blut, die sich nach erheblicher Zuzahlung zu zurückliegenden Anschaffungen auch an der “neuen” Drehleiter wieder mit 20.000 Euro und damit der Hälfte der Kosten beteiligt hat. Dafür bedankte sich auch Bürgermeister Sepp Berlinger, der in seinem Grußwort seine Freude über das großartige Engagement der “Neukirchener Feuerwehrtruppe” zum Ausdruck brachte. “Darauf können wir alle Stolz sein”.
Kommandant Werner Bartl stellte Lehrgangsleiter Albert Schiegl, der seit 40 Jahren an der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg Drehleitermaschinisten ausbildet, in den Mittelpunkt seiner Dankesworte. “Besser kann man so einen Lehrgang nicht machen”. Durch die Schulung vor Ort konnte zum einen ganz speziell auf die Neukirchener Drehleiter eingegangen werden, zum anderen blieben der Marktgemeinde die Kosten für die zwölf Feuerwehrleute erspart, die ansonsten eine Woche nach Regensburg gemusst hätten. “Da bleibt zum Schluss nur der Wunsch nach erfolgreichen und vor allem unfallfreien Einsätzen”.
Zuvor wurden die Teilnehmer im Rahmen des Lehrgangs in Theorie und Praxis geschult. Auf dem Stundenplan stand neben der Fahrzeugkunde und dem technischen Aufbau auch die Einsatzmöglichkeit hydraulischer Drehleitern sowie insbesondere die Einsatzgrenzen. Jeder Teilnehmer hatte nach der umfassenden Einweisung die Aufgabe, die Drehleiter sicher abzustützen und vom Hauptbedienstand sowie aus dem Korb auf die maximale Länge auszufahren. Während tagsüber vor allem am Schlauchturm beim Feuerwehrzentrum geübt wurde, ging es am Freitagabend zum Marktplatz, wo Personen aus den obersten Stockwerken im Rathaus und im Wallfahrtsmuseum geholt wurden. Am Samstag stand die Brandbekämpfung mittels Wasserwerfer auf dem Drehleiterkorb und die Personenrettung mit der am Leiterkorb befestigten Krankentrage auf dem Programm. Schließlich waren die angehenden Maschinisten beim Notbetrieb gefordert, als der Ausfall von Motor und Elektrik am Fahrzeug simuliert wurde.
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Neue Helfer braucht das Land
Die Öffentlichkeit für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr sensibilisieren und neue Mitglieder akquirieren – das sind die Ziele der auf drei Jahre angelegten Imagekampagne des Landesfeuerwehrverbandes Bayern e.V. (LFV). Den Auftakt zu der bayernweiten Aktion gibt der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann am 17. September 2011.
Derzeit sind in Bayern neben den sieben Berufsfeuerwehren mit knapp 2.500 Feuerwehrbeamten rund 320.000 ehrenamtliche Helfer in über 7.700 Freiwilligen Feuerwehren aktiv. „Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Schutz unserer Bürger und sind deshalb eine tragende Säule für die Sicherheit in unserem Land“, so Staatsminister Joachim Herrmann. Damit dies auch so bleibt, unterstützt das Bayerische Staatsministerium des Innern die Kampagne auch finanziell. „Für das weitgehend auf Ehrenamtlichkeit beruhende Feuerwehrwesen ist es von entscheidender Bedeutung, immer wieder engagierte Menschen für diesen zeitintensiven Dienst zu gewinnen. Die aktuelle Kampagne leistet hierzu einen wichtigen Beitrag und wird sicher weitere potentielle Nachwuchskräfte begeistern.“
Neben Postern und Flyern kommen auch erstmals mobile Werbeträger zum Einsatz. So wird in jedem bayerischen Landkreis sowie in den kreisfreien Städten mindestens ein Linienbus auf das Anliegen der Feuerwehren aufmerksam machen.
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