Tödlicher Verkehrsunfall Untere Au
Einsatzort: Austraße / Untere Au
Datum und Einsatzzeit: Freitag, 16. Dezember 2011, 21.09 Uhr
Alarmstichwort: Verkehrsunfall, nicht eingeklemmt
Zeitungsartikel vom 19.12.2011:
Es hätte wohl ein zünftiger Abend werden sollen, als drei junge Männer am Freitag gegen 21 Uhr auf der Austraße unterwegs waren. Ziel war die Diskothek "Rast" nahe Rötz. Doch es kam ganz anders. Nur einen Kilometer nach dem Wallfahrtsort kam der 18-jährige Autofahrer - er hatte gerade ein paar Tage den Führerschein - nach rechts von der Fahrbahn ab und fuhr mit den rechten Rädern knapp 100 Meter auf dem Bankett. Beim Gegenlenken übersteuerte der Führerscheinneuling, der Opel Astra schlitterte über die Fahrbahn nach links in den Graben, knickte einen Telefonmasten und schleuderte kurz vor einem Straßendurchlaß wieder auf die Straße. Dort blieb das Auto auf dem Dach liegen. Die Insassen konnten sich selbst befreien und einen Notruf absetzen. Allerdings wurden die Rettungskräfte von der Leitstelle zunächst auf die Staatsstraße Richtung Eschlkam geschickt, bis klar war, daß der Unfall auf der Gemeindeverbindungsstraße passierte.
Während der Fahrer einen Schock erlitt und ein weiterer Mitfahrer fast unverletzt blieb, zog sich der Beifahrer lebensgefährliche Verletzungen zu. Wie die Polizei später zusammen mit einem Sachverständigen feststellte, war er wohl nicht angeschnallt. Zunächst kümmerte sich eine zur Unfallstelle kommende junge Arzthelferin vorbildlich um den Schwerverletzten. Danach betreuten die Neukirchener Feuerwehrleute und ein zufällig vorbeikommender Neukirchener Arzt den neben dem Unfall-Pkw liegenden 19-Jährigen bis auch BRK und Notarzt die Unfallstelle gefunden hatten. Gleich beim Eintreffen war den Feuerwehrmännern die Schwere der Verletzungen klar, so daß sich Kreisbrandmeister Werner Bartl über die Leitstelle um einen Rettungshubschrauber bemühte. Der flog trotz teils dichtem Schneetreiben und orkanartigen Windböen die Unfallstelle an und brachte den um sein Leben ringenden Burschen in die Uniklinik nach Regensburg. Alle ärztliche Kunst war aber vergebens, das Unfallopfer verstarb noch in der Nacht zu Samstag.
Damit erleidet eine schon früher auf tragische Weise leidgeprüfte Familie aus Atzlern erneut einen schweren Schicksalsschlag. Der 19-Jährige, um den besonders die Eltern und die Schwester trauern, hatte gerade die Ausbildung zum Landwirt abgeschlossen, war als Betriebshelfer tätig und hätte daheim den Hof übernehmen sollen. Mitglieder der Notfallseelsorge kümmerten sich am Samstag um die Familie.
Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, daß die Feuerwehren Neukirchen b. Hl. Blut und Schwarzenberg die Straße absperrten und für die Verkehrsumleitung sorgten. Zudem wurden von der Neukirchener Wehr der Landeplatz für den Hubschrauber ausgeleuchtete sowie schließlich bei der Fahrzeugbergung geholfen und die Fahrbahn gereinigt. Von der Staatsanwaltschaft wurde ein Gutachter an die Unfallstelle geschickt, das Unfallauto wurde sichergestellt. Erst gegen 1 Uhr konnte die Gemeindeverbindungsstraße wieder für den Verkehr frei gegeben werden.
Text/Fotos: Markus Müller