Stichpunkte der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen beim Heiligen Blut
1866 und 1867
Verheerende Brandunglücke in Neukirchen mit hohen Schäden
1867 formiert sich eine „Bürger-Selbsthilfe“, die als Grundstein für die Freiwillige Feuerwehr gilt. In einem Artikel in der Zeitung für Feuerlöschwesen wurde folgender Bericht veröffentlicht:
„Neukirchen b.hl.Blut, den 23. Mai 1869 (vormittags). Nachdem die Ausrüstung der freiwilligen Feuerwehr beendet, beging dieselbe heute ihre Gründungsfeier. Die Feuerwehr ist 75 Mann stark, vollkommen ausreichend für die Größe des Marktes, und zwar:
1 Kommandant, 1 Adjutant, 2 Hornisten, 16 Steiger, 18 Spritzenleute, 21 Retter und 14 Arbeitsleute, sämtliche Abteilungen einen Führer und zwei letzten einen Rottenführer eingerechnet. Die Uniformierung besteht aus Blousen und Mützen von dunkler Farbe, die Ausrüstung ist sehr gut. Die Anschaffung der Requisiten ist in Werke und wird dieselbe bei der den Mitteln immerhin angemessenen Willfährigkeit und Hilfe von Seite des Magistrates sicher bald beendig sein. Die Übungen haben bereits an dem neu erbauten Steigerhause wozu das Material von Gönnern des Instituts gespendet, begonnen. Bei dem guten Willen und Eier, der militärisch strengen Disziplin und dem Zusammenhalten der Mitglieder lässt sich diesem Institute eine schöne Zukunft prophezeien und die Einwohner werden den Dank für ihre Teilnahme in Unglücksfällen, welche ihnen übrigens ferne bleiben mögen, reichlich erhalten.“
Schriftlich nachgewiesen ist, dass bereits am 8. Dezember 1867 durch „Umschreiben in eigenhändiger Unterschrift die „Theilnehmer“ festgestellt und am 24. Dezember nach Furth im Wald gemeldet worden sind. Die Personen wurden wohlüberlegt eingeteilt in Steiger, Retter und Wachmannschaft.
Winter 1870
Großbrand; Feuer zerstört die gesamte Häuserreihe am Marktplatz bis hinunter zur Hohenbogenstraße (damals Pflastergasse).
An dem Einsatzwillen der Feuerwehr wurde nicht gezweifelt. Es fehlte an Ausrüstung und Löschmaschinen.
Sommer 1870
Gemeinde verkauft Grundstücke und nimmt Kapital auf um für die Feuerwehr eine Löschmaschine mit Sauger und Schläuchen zu kaufen. Die Spritze der Firma Engelhardt kostete 921 Gulden.
1876
Anschaffung einer Vereinsfahne.
1880
Verein steckt in finanziellen Schwierigkeiten. König Ludwig II spendet 150 Mark.
1930
Nachträglich wurde beschlossen, das 60-jährige Gründungsfest nachzufeiern. Fest wurde im großen Stil mit Zapfenstreich, Fackelzug und Feuerwerk sowie am Vortag mit Böllerschüssen, Weckmusik und Festzug mit Reiterabteilung gefeiert.
1938
Durch das Reichsfeuerlöschgesetz wird die Feuerwehr eine Hilfspolizei.
1942
Ankauf der ersten Motorspritze, eine Tragkraftspritze TS 8/8 mit Anhänger. Drei Jahre später folgte von der Wehrmacht beschaffter Opel Blitz der bis 1958 seine Dienste tat.