Einsatztraining im Brandhaus
Das Schlafzimmer steht in Flammen, ein Baby hört man schreien. In der Küche brennt der Herd und in der Garage der abgestellte PKW. Im Keller des Hauses entstehen bei Temperaturen bis zu knapp 700°C im Minutentakt Flashover. Alles das geschieht im Brandhaus der staatlichen Feuerwehrschule Würzburg - das einzige seiner Art in Bayern.
Atemschutzgeräteträger haben in Würzburg die einzigartige Möglichkeit, in einem gasbefeuerten Brandhaus das Verhalten bei der Brandbekämpfung und Personenrettung zu üben. Das einem Wohnhaus nachempfundene Gebäude beherbergt sechs Brandstellen, die auf Knopfdruck von den Ausbildern gezündet werden können. Feuer, Hitze, Rauch und die unbekannte Umgebung versetzen die vorgehenden Trupps in eine besondere Stresssituation.
Acht Feuerwehrkameraden aus dem Lkr. Cham durften für zwei Tage in dieser Flammenhölle trainieren, darunter auch mit Schindlatz Stefan und Staudacher Peter zwei Kameraden der FF Neukirchen b.Hl.Blut.
Ein falsches Verhalten, das im Realeinsatz tödlich enden kann, wird von den Ausbildern erkannt und mit den Teilnehmern am Ende jeder Übungseinheit besprochen. Das Brandhaus leistet somit einen effektiven Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit von Feuerwehrleuten im Einsatz. Dabei steht das Erlernen und Einüben der richtigen Einsatztaktik beim Vorgehen unter Atemschutz im Vordergrund: Wie viel Schlauchreserve wird benötigt? Wie sucht man Räume bei schlechter Sicht ab? Vieles kann zwar auch "daheim" trainiert werden, aber die Ausbildung im Brandhaus ist viel realistischer und intensiver. Der Atemschutztrupp wird außerdem ständig von einer Lehrkraft begleitet, so dass Fehler gleich erkannt werden können.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Ausbildung eine absolut sinnvolle Ergänzung darstellt, so dass im Ernstfall auf das erlernte Wissen zurückgegriffen werden kann.
In diesem Haus brennt es beinahe jede Minute - zu übungszwecken!