Aus der Generalversammlung – Viele lobende Worte
Auch wenn die Feuerwehr Neukirchen b. Hl. Blut dieses Jahr das 150-jährige Bestehen feiert so war es bereits die 153. Generalversammlung zu der Werner Bartl am vergangenen Samstagabend (29.04.2017) zahlreiche Besucher neben etlichen Ehrengästen begrüßen konnte. Berichte, die Neuanschaffung einer gebrauchten Drehleiter, Vorstandswahlen, Grußworte der Ehrengäste sowie Ehrungen und Dankesworte standen auf der Tagesordnung.
Der Vorsitzende Werner Bartl freute sich, Ehrenkreisbrandrat Johann Weber, Kreisbrandrat Michael Stahl, Kreisbrandinspektor Mario Bierl neben gut 60 erschienen Feuerwehrmitgliedern aller Altersstufen begrüßen zu dürfen. Zum Gedenken an die im letzten Vereinsjahr verstorbenen Mitglieder erhoben sich die Anwesenden von Ihren Plätzen.
Anlässlich des Jubiläumsjahr verlas Schriftführer Erich Weber im nächsten Tagesordnungspunkt nicht das Protokoll der letztjährigen Versammlung sondern aus dem Jahre 1967. Interessiert verfolgten die Zuhörer wie es beim 100-jährigen Jubiläum 1967 zuging. „Die Straßen und Gassen rund um das (ehemalige) Amtsgericht waren gesäumt von Menschenmassen“. Feuerwehren von Lohberg bis Blaibach erwiesen den Neukirchner die Ehre beim großen Festtag bei dem die noch heute lebende Erna Späth als Fahnenmutter fungierte. Im darauf folgenden Bericht des Vorsitzenden berichtete Bartl über einen Mitgliederstand von 297, darunter 51 Aktive sowie 22 Feuerwehranwärter. Das Vereinsjahr war geprägt von den üblichen Verpflichtungen wie Festbesuche und Geburtstage sowie etlichen Verwaltungsratssitzungen und dem Mitwirken bei Kultur im Schloß. Dankesworte richtete der Vorsitzende an seinen Stellvertreter Weber Fritz der u.a. zusammen mit seinem Sohn Harald diverse Streicharbeiten im Feuerwehrzentrum ehrenamtlich durchführte. Ulrike Schindlatz konnte als Vereinskassier detailliert über die Einnahmen und Ausgaben berichten während ihr von den Kassenprüfern eine gewissenhafte und ordnungsgemäße Buchführung bescheinigt wurde.
Ausführlich schilderte Kommandant Werner Bartl die geplante Neuanschaffung einer 23 Jahre alten Drehleiter vom Typ Magirus DLK 23-12 CC n.B. was für „Computergesteuert“ und „niedere Bauart“ steht. Ausschlaggebend für den Neuanschaffungswunsch der Feuerwehr war die in den letzten Jahren gewonnene Erkenntnis, dass die derzeitige Leiter mit einer Länge von 18 Meter schon oft an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gekommen ist. „Bei einer Alarmierung waren wir ständig mit der Unsicherheit unterwegs, ob unsere Drehleiter auch Hilfe leisten kann“. Mit der neuen Leiter erreicht man einen fast doppelt so weiten Rettungsweg zur Personenrettung oder Löschen. Zu dem Anschaffungspreis von 50.000 Euro will die Feuerwehr eine Eigenbeteiligung von 35.000 Euro an die Gemeinde erstatten was die Versammlung dann auch einstimmig beschloss.
Im Kommandantenbericht wurde mitgeteilt, dass die Feuerwehr 2016 insgesamt 146 Einsätzen zu bewältigen hatte. Aufgegliedert darstellbar mit vier Brandeinsätzen, vier Fehlalarm sowie dem Rest technische Hilfeleistungen. Herausragend bei den Einsatzzahlen war das Juni-Hochwasser in Neukirchen b. Hl. Blut. Aber auch in Nachbarorten war man bei Unwettereinsätzen gefordert. Mit 1.683 Einsatzstunden und 756 Feuerwehrdienstleistenden mehr als das doppelte über den Vorjahreswerten. Dazu schlagen in der Statistik weitere 920 Ausbildungsstunden bei 295 Mann zu buche. Neben etlichen Aus- und Fortbildungen wurden im vergangenen Jahr auch drei Leistungsprüfungen absolviert.
Der Dank des Kommandanten galt schließlich den Feuerwehrführungskräften, seinem Stellvertreter Bernhard Bachl, dem 3. Kommandant Markus Müller, dem Gerätewart Stefan Schindlatz, dem Bürgermeister mit Gemeindeverwaltung, den Erstellern des Jahresberichtes sowie Atemschutzwart Peter Staudacher und den Jugendwarten. Wichtig für das Einsatzgeschehen ist auch die Bereitschaft der Arbeitgeber, den Mitarbeitern im Einsatzfall frei zu geben was in Neukirchen b. Hl. Blut hervorragend klappt. Besonders erfreut war Bartl über die Anwesenheit von Ehrenkreisbrandrat a.D. Johann Weber. Die 18-jährige gemeinsame Zusammenarbeit der beiden Führungskräfte verlief immer reibungslos.
Stv. Jugendwart Florian Endres teilte der Versammlung mit, dass aktuell 22 Jugendliche aktiv sind und ausgebildet werden. Erfolgreich für die Nachwuchsgewinnung war wieder einmal der Jugendschnuppertag bei dem die Jugendlichen einen breiten Einblick in das Feuerwehrgeschehen erhalten. Aktionen wie die Altkleidersammlung, Jugendflamme und Wissenstest waren nur einige Eckpunkte des Jahresablaufs. 15 Übungen mit 320 Stunden wurden geleistet.
Auf das 150-jährige Jubiläum vom 28. bis 31. Juli blickte Festleiter Peter Staudacher. Zusammen mit den Mitglieder und der gesamten Bevölkerung freut man sich auf unvergessliche Festtage.
Einleitend zu den Vorstandswahlen ergriff Bürgermeister Markus Müller das Wort. In lobenden Worten zollte er der Feuerwehr seinen Respekt. Personal und Ausbildungsstand sind auf einem Top-Niveau während sich zugleich der Verein vorbildlich präsentiert. „Die Unterstützung der Gemeinde von der Feuerwehr sucht seinesgleichen“ womit Müller u. a. auf die hohe Eigenbeteiligung bei der Fahrzeugbeschaffung anspielt. Sodann leitete Müller die Neuwahl der Vorstandschaft welche in Windeseile einstimmig über die Bühne ging. In der Position wiedergewählt wurde Vorstand Werner Bartl und Kassier Ulrike Schindlatz. Das Amt des 2. Vorstands übernimmt Peter Staudacher von Fritz Weber während Karl Weinberger dem bisher 35 Jahre wirkenden Schriftführer Erich Weber beerbt. Die vorbereitete Liste von 15 weiteren Mitgliedern im Verwaltungsrat wurde ebenfalls einstimmig zugestimmt. Ausgeschieden ist Helmut Haselsteiner welchem für 24-jährige Tätigkeit ebenfalls Dank gebührt.
In den Grußworten der Ehrengäste hob Kreisbrandinspektor Mario Bierl die Unwettereinsätze 2016 hervor und wies auf die zum Jahresende wirkende Rauchmelderpflicht für alle Wohngebäude hin. Außerdem kann ein vom Inspektionsbereich angeschaffter Feuerlösch-Übungsanhänger für Ausbildungszwecke ausgeliehen werden. Ehrenkreisbrandmeister Johann Weber dankte „von Herzen für die großartige Unterstützung der letzten 18 Jahre“ während er zugleich in lobenden Worten die Neukirchner Wehr mit drei Begriffen passend umschrieb: Kompetent – Zuverlässig – Zukunftsweisend. Erstmalig als neugewählter Kreisbrandrat richtete Michael Stahl noch einige Worte an die Mitglieder. Nicht nur als geborener Neukirchener verbindet ihn viel mehr mit dem Ort. Er sprach von einem „Wohlgefühl“ als Basis für eine erfolge Wirken. Erst wenn sich der Feuerwehrdienstleistende wohl fühlt in der Wehr spiegelt sich dies auch auf das gesamte Einrichtung über. Als Zahnrad bezeichnete er das wichtige Zusammenspiel zwischen Verein, Mannschaft, Jugendarbeit und Gemeinde und nannte Neukirchen b. Hl. Blut als Paradebeispiel im Landkreis. Die Anschaffung der Drehleiter kann er nur befürworten da dies schon lange kein Luxus mehr ist in der heutigen Zeit.
Gefolgt von den Ehrungen für verdiente Mitglieder (siehe eigener Bericht) schloß Bartl die Versammlung mit den Worten „Gott zur Ehr – dem nächsten zur Wehr“.
Verdiente Feuerwehrmitglieder wurden geehrt
Neukirchen b. Hl. Blut. Im Rahmen der Generalversammlung standen auch etliche Ehrungen an der Tagesordnung. Die staatlich geregelte Auszeichnung für 25-jährige Dienstzeit erhielt Karl Weinberger und Wolfgang Gutscher. Weinberger ist 1991 zunächst in seinem Geburtsort Gotteszell der Wehr beigetreten bevor er 2004 nach Neukirchen wechselte. Eine lange Liste von absolvierten Lehrgängen und Leistungsprüfungen spiegelt die Feuerwehrkarriere des wichtigen Aktivposten wieder. Ebenso hat Wolfgang Gutscher nicht nur als langjähriger Fahnenträger bereits etliche Stunden geleistet seit 1991 als zunächst Anwärter und später aktiver Feuerwehrmann.
Geehrt und gedankt wurde auch den scheidenden Vorstandsposten. Erich Weber fungierte seit 35 Jahren ununterbrochen als Schriftführer für den Verein während Fritz Weber seit 15 Jahren das Amt des stv. Vorstand inne hatte und 37 Jahre im Verwaltungsrat tätig war.
Auf 70-jährige Vereinszugehörigkeit kann Ludwig Multerer (abwesend) blicken. Eine Urkunde für 50-jährige Mitgliedschaft erhielten Ferdinand Baumann, Josef Eckert (abwesend), Johann Feigl, Franz Gutscher (abwesend) und Alfred Winklmann. Auf das 30-jährige blicken Alfred Bartl, Markus Hierl (abwesend) und Manfred Müller während Alois Reimer auf mittlerweile 20-jährige Feuerwehrzeit blicken kann.
Bereits verliehen und nochmals in dieser Runde hervorgehoben wurde das Bayerische Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber welches Markus Müller erhielt.
Bericht und Bilder: Staudac her Peter